México 2019 / 2020

August

Seit dem 16. August 2019 bin ich nun in Mexiko. Die erste Woche verbrachte ich in Baclar bei einer Freundin von mir. Bacalar befindet sich an der Karibikküste Mexikos im Bundesstaat Quintana Roo.

Nach einer relaxten Woche ging es dann nach Mexiko-Stadt wo ich die anderen Freiwilligen getroffen habe, die ebenfalls mit ICYE unterwegs sind. Zuerst hatten wir ein 2-Tages-Vorberietungscamp, in welchem wir über die mexikanische Kultur orientiert wurden. Als Beispiel: Mexikaner/innen können nicht nein sagen. Oder, dass man auf den Strassen aufmerksam sein sollte, da viel geklaut wird.

 

Nach dem Camp ging es direkt zu meiner Gastfamilie in Puebla. Diese musste ich jedoch leider nach einer Woche wieder verlassen. Wir hatten zu verschiedene Ansichten  ….. die Familie, die Organisation und ich haben entschieden, dass es besser ist wenn ich nicht dort bleibe. 

 

Momentan besuche ich mit den anderen Freiwilligen (die übrigens alle aus Deutschland sind) den 2-woechigen Spanischkurs. Danach starte ich mit dem Projekt bei der Organisation Techo. Bin sehr gespannt!

September

Mit unserer Spanischlehrerin und den anderen Freiwilligen besuchten wir Cholula. Eine Stadt etwa 30min von Puebla entfernt. (Dort kann man unter anderem gut feiern gehen) Wir besuchten gemeinsam den Markt und die Pyramiden sowie die wunderschöne Kirche Santa Maria de los Remedios auf der Pyramidenspitze. Von dort hat man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt.

Oktober

Die Arbeit bei meinem Projekt ist sehr interessant. Unter der Woche bin ich im Büro tätig und am Wochenende finden verschiedene Aktiväten statt. Zum Beispiel das analysieren von ärmeren Dörfern/Gemeinden. Man geht dabei mit einer Gruppe von Freiwilligen in ärmere Dörfer, redet dort mit den Leuten und versucht dabei herauszufinden, an was es den Menschen fehlt. Das kann Zugang zu fliessendem Wasser sein oder ein Park der verwüstet ist und wo Jugendliche Drogen konsumieren. Gemeinsam mit interessierten und ambitionierten Bewohner versucht man dann ein Projekt auf die Beine zu stellen und gemeinsam die Probleme zu lösen.

 

Techo ist auch bekannt dafür, Häuser zu bauen. Wenn wir jeweils in ein neues Dorf gehen, wird ebenfalls analysiert ob es Bewohner gibt, die in so ärmlichen Verhältnissen leben, dass sie ein neues Haus benötigen. Falls es Familien gibt die dringend ein Haus brauchen, sucht Techo zuerst Sponsoren welche die Materialien spenden können. Dann werden Freiwillige von Techo zusammengetrommelt und über das Wochenende Häuser gebaut.

 

Bei der Aktivität "Häuser bauen" konnte ich bis jetzt noch nicht dabei sein. Dafür aber bei der Aktivität "Wassertank bauen". Wir (ca 30 Freiwillige verschiedenen Alters) trafen uns an einem Samsatg um 7 Uhr morgens und bauten dann den ganzen Tag über für 5 Familien Wasertänke, damit diese Zugang zu Trinkwasser haben. Es war ein sehr beklemmendes Gefühl in diesem Dorf diese teils so armen Menschen leben zu sehen. Ich sah ein Haus welches nur aus Tüchern und Gummireifen bestand. Es war mir bewusst, dass diese Armut besteht, diese aber mit den eigenen Augen zu sehen, ist noch mal ganz eine andere Erfahrung. Ich werde dies wohl nie vergessen.

November

Am 18. November war hier in Mexiko "Tag der Revolution", ein nationaler Feiertag. Der freie Tag fiel auf einen Montag, wodurch ich das verlängerte Wochenende dafür nutze, nach Oaxaca zu reisen.

Oaxaca ist ein Bundesstaat welcher im Süden Mexikos an der Pazifikküste liegt. Mit dem Bus von Puebla aus, bin ich zuerst nach Oaxaca City gereist und nach einer Übernachtung weiter nach Puerto Escondido. Die 8 stündige Fahrt von Oaxaca nach Puerto Escondido in einem kleinen Minivan durch Dschungel, seeeeehr kurvige Strassen und ohne Handynetz war zwar nicht gerade das Highlight meines Trips... hat sich aber definitiv gelohnt. Die Stadt Puerto Escondido ist ein kleines Strandparadies welches viele beigeisterte Surfer anzieht. Raus aus der Stadt und zur Abwechslung wieder einmal am Strand zu sein, hat mir sehr gut gefallen!

Dezember

Der Dezember war eher ruhig. In Techo haben wir uns, bevor die Ferien angefangen haben, darum bemüht neue Gemeinden zu finden. Eine dieser Gemeinde haben wir dann besucht um herauszufinden, ob wir dort etwas helfen können. Es handelt sich nicht um eine sehr arme Gemeinde, trotzdem gibt es Sachen die verbessert werden könnten. Es liegt zum Beispiel sehr viel Abfall herum. Der nächste Schritt ist nun, dort ein Projekt auf die Beine zu stellen. Wir möchten gerne ein Jahrmarkt organisieren, mit verschiedenen Ständen wo gespielt werden kann und eventuell auch ein Fussballturnier. Dies, damit die Leute auf Techo aufmerksam werden und wir so ins Gespräch mit ihnen kommen können. Da zurzeit aber Studentenferien sind, wird dies erst im neuen Jahr stattfinden. Die Frewilligen von Techo sind grösstenteils Studenten die ihren "servicio social" machen. Dieser "servicio social" ist für jeden Studenten in Mexiko pflicht, das heisst, sie müssen sich für 9 monate bei einer gemeinnützigen Organisation engagieren.

 

Weihnachten habe ich mit meiner Gastfamilie verbracht. Es sind Tanten, Cousinen und Nichten vorbeigekommen. Es wurde sehr viel gegessen, wir haben gemeinsam Spiele gespielt und wir haben gewichtelt. Ich habe natürlich schweizer Schokolade verschenkt, welche sehr gut ankam. Meine Gastfamilie hatte ein ganz spezielles Geschenk für mich... ein kleines Kätzchen. Ganz süüüüsss...Aber eher unwahrscheinlich, dass ich es mit in die Schweiz nehmen kann.

Januar

In zwei Wochen endet mein Freiwiligereinsatz bei Techo. Leider war der Einsatz nicht so, wie ich mir das vorgestellt hätte. Ausser an den Wocheneden hatte ich so gut wie nichts zu tun. Ich sass unter der Woche einfach im Büro und habe die Zeit totgeschlagen. Grundsätzlich gefällt mir das Konzept von Techo sehr gut. Mich als Freiwilliger einzustellen, war jedoch etwas sinnlos, da es einfach nicht genug Arbeit für mich gab. Oder mein Spanisch eventuell auch nicht genügend war. Ausserdem waren wir zwei Freiwillige im Büro, Merlin vom Deutschen Roten Kreuz und ich. Ein Freiwilliger hätte definitiv für die anstehenden Arbeiten ausgereicht. Trotzdem bin ich über die Erlebnisse, die ich am Wochenende machen konnte, sehr dankbar. Hätte mein Freiwilligenprogramm jedoch länger angedauert als 6 Monate, hätte ich definitiv nachgefragt ob ich das Projekt wechseln könnte, da ich mich hier im Büro einfach unnütz fühlte. Das perfekte Programm wäre wohl; unter der Woche bei einem anderen Projekt, wo es wirklich was zu tun gibt für mich und am Samstag/Sonntag bei Techo in den Gemeinden.

 

In Mexiko gefällt es mir jedoch sehr gut, so gut, dass ich meinen Flug in die Schweiz auf Ende Mai verschieben werde. Bis dahin möchte ich gerne noch eine Spanischschule besuchen. Ich hätte mir ausserdem keine bessere Gastfamilie vorstellen können, als Assul und ihrer Grossmutter. Sie sind eine zweite Familie und ich fühle mich absolut wohl und zuhause bei ihnen. Ich bin sehr sehr froh über den Entscheid, nach Mexiko zu gehen. Was für eine unvergessliche Zeit ich hier bis jetzt verbracht habe.... :)

 

Hasta luego!